Von Hahnemann im 18. Jahrhundert entwickelt, nach dem Prinzip Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen, erfreut sich die Homöopathie steigender Beliebtheit und Akzeptanz, nachdem Sie in den westlichen Industrieländern fast völlig in Vergessenheit geraten war.
Heute zählt sie zu den etablierten Behandlungsmethoden, die in der Tiermedizin von mehr und mehr Krankenkassen bezahlt wird.
Warum ich Klassische Homöopathie mache …
werde ich immer wieder gefragt. Besonders in der jetzigen Zeit, in der die Homöopathie so angegriffen und diffamiert wird. Die Begründung ist einfach: weil sie mich jeden Tag aufs Neue fasziniert. Dennoch war der Auslöser – wie bei so vielen von uns – eine persönliche Erfahrung.
So lange ich denken kann wollte ich Tierärztin werden. An Homöopathie hab ich überhaupt nicht gedacht, auch wenn ich schon mal eine homöopathische Salbe benutzt oder andere Komplex-Präparate gespritzt habe erschien mir das mit den hochpotenzierten Kügelchen und den Verdünnungen doch zu abgehoben und wenig plausibel.
Dann wurde meine Mutter krank. Aus heutiger Sicht erscheint es völlig logisch, was da geschah. Damals hat es mich sehr erschreckt und beunruhigt. Alles begann mit einer schmerzhaften rechten Schulter, sehr wahrscheinlich eine Schleimbeutelentzündung. Meine Mutter tat was man so tut – sie ging zum Arzt --- und bekam eine Schmerz-Spritze. Am nächsten Tag ging es ihr prima. Die Spritze wurde wiederholt und dann noch ein drittes Mal – alles schien paletti. Das war Freitag.
Als am Samstag die Wirkung der Spritzen nachließ ging es ihr akut schlecht: Übelkeit, Oberbauchschmerzen, Schwäche, z.T. kalter Schweiß. Sie verkroch sich ins Bett, wollte ihre Ruhe, eine Schmerztablette hi und da schaffte kurzfristig Linderung. Am Montag folgte ein erneuter Arztbesuch und die Diagnose: Leber- und Gallengangsentzündung (Hepatitis und Cholangitis) mit vielen Steinen in der Gallenblase. Sie bekam noch mehr Schmerzmittel verschrieben, Antibiotika, einen Magenschutz – den Rest habe ich vergessen. Genommen hat sie davon so gut wie nichts, stattdessen wieder ins Bett und Ruhe und Wärmflasche. Ihr Hausarzt sagte ihr die Gallenblase müsse schnell raus, da helfe nichts, und machte gleich einen Termin in einer Klinik hier in München aus.
Zu der Zeit war meine Mutter Schulleiterin einer Realschule und trotz schlechtem Gesundheitszustand gab es da auch Termine, die sie nicht auslassen konnte. Bei einem dieser Termine – drei Tage vor der geplanten OP – traf sie eine Kollegin, die schaute meine Mutter kurz an und sagte den magischen Satz: ich glaube Du musst mal zu meinem Arzt, der ist Klassischer Homöopath.
Meine Mutter rief an, aber es gab keinen Termin, erst in zwei Wochen. Dramatisch kann meine Mama auch und so war ihr Kommentar: toll, bis dahin bin ich tot. Okay, hieß es dann, kommen Sie – aber Sie müssen wahrscheinlich lange warten.
Gesagt, getan. So saß sie bereits am nächsten Tag im Wartezimmer. Als der Arzt sie sah ließ er tatsächlich seine anderen Patienten sitzen und bat sie ins Zimmer. Es folgten zwei Stunden Gespräch – eine Gabe C30 und alle verfügbaren Telefonnummern um im Notfall anzurufen. Müde kam meine Mutter nach hause und verkroch sich wieder ins Bett. Das war so gegen 16.00 Uhr am Nachmittag.
Meine Mutter und ich leben im gleichen Haus - sie unten – ich oben. Als ich am nächsten Morgen runterkam und nach ihr zu sehen wollte ich meinen Augen nicht trauen. Die Frau, die sich zwei Wochen halb sterbend in ihr Bett verzogen hatte stand in ihrer Küche und räumte den Geschirrspüler aus.
Das ist jetzt gute 20 Jahre her. Muss ich überhaupt sagen, dass sie nicht operiert wurde? Dass ihre Gallenblase immer noch da ist wo sie schon immer war?
Kurze Zeit später meldete ich mich zur Ausbildung an. Damals im Humanbereich, da die tiermedizinischen Homöopathie-Ausbildungen einfach nicht den gleichen Qualitätsstandard hatten.
Seit dem hat die Homöopathie mich nicht mehr aufgehört zu faszinieren. Diesem einschneidenden ersten Erlebnis folgten viele mehr – ich könnte Seiten um Seiten Fälle aufschreiben – nicht dass das die Kritiker je überzeugen würden, denn es ist ja nur eingebildet und alles mit dem Plazeboeffekt erklärbar argumentieren sie.
Ich habe aufgehört solche Menschen überzeugen zu wollen, es ist vergebene Liebesmüh. Dennoch ist es leider eine Tatsache, dass die Homöopathie trotz ihrer unbestreitbaren Erfolge derzeit stark unter Beschuss ist – warum auch immer. Deshalb werdet auch Ihr nicht müde anderen von den guten Ergebnissen die Euch und Euren Tieren zuteil werden zu erzählen. Denn nur weil die anderen lauter schreien sind sie nicht die Mehrheit!
Homöopathie wirkt – und wie! Das nennt man Erfahrung - also Empirie - und diese ist eines der Standbeine der evidenzbasierten Medizin.
Um Homöopathie zu verstehen ist allerdings auch ein völliges Umdenken nötig, das leider in der Medizinerschaft nur langsam voran schreitet. Man kann nicht einfach von Schulmedizin auf Homöopathie oder andere ganzheitliche Behandlungsmethoden umschalten. Gerade Homöopathie erfordert ein enormes Wissen um Symptome und Arzneien, um eine richtige Anwendung zu gewährleisten. Es ist wie ein neues Studium, in dem der Arzt/die Ärztin oder Tierarzt/Tierärztin sein ganzes Denken und die Sicht auf den Patienten und seine Individualität konzentriert.
Im Unterschied zur sog. Schulmedizin wird in der Homöopathie nicht in erster Linie die Krankheit, sondern der Patient als Ganzes gesehen, seine ganz eigenen Symptome, also die Reaktion auf eine Krankheit protokolliert und zur Mittelfindung verwendet. Alles wird im Kontext betrachtet und fiießt in die homöopathische Behandlung ein.
Homöopathie kann eine schnelle und sehr wirkungsvolle Hilfe bei akuten Beschwerden sein, hat sich aber insbesondere bei Chronischen Erkrankungen einen Namen gemacht.
Natürlich ist sie - wie auch jede andere Behandlungsform - keine Allheilmedizin. Es gibt Fälle, in denen sie an ihre Grenzen stößt, und deshalb ist es umso wichtiger, dass ausgebildete Tierärzte/innen die Homöopathie anwenden, denn sie können genau feststellen, wenn schwere Krankheiten andere Mittel und Methoden erfordern. Eine Liste ganzheitlich arbeitender Tierärzte/Tierärztinnnen gibt es auf der Website der Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin unter www.ggtm.de
Für die Erstanamnese bei der Klassischen Homöopathie kalkuliere ich in der Regel ein bis zwei Stunden ein, in Ausnahmefällen kann es aber auch länger dauern.
Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann.